Ironman Südafrika 2024



Also erstmal das beste vorweg: Wir sind mittlerweile in Port Elizabeth angekommen, und das Wetter entschädigt ja doch einiges. Gestern, am 16. April ging es von Frankfurt los. Durch mega Rotzwetter ging es zum Flughafen. Dort gab es schon wieder bei uns Probleme beim Einchecken und wir erfuhren, dass wir in Johannesburg zunächst wieder unser Gepäck entgegen nehmen und dann für den Inlandsweiterflug komplett mit Zoll und Sicherheitscheck wieder im anderen Terminal abgeben müssen. Mit 1:40 Stunden Aufenthalt ist das sportlich....🥵

Aber zunächst flogen wir kurz nach zehn los gen Südafrika. Na ja, trotz  Nachtflug ließ der Service doch noch ein paar Wünsche offen. Zumindest waren wir pünktlich in Johannesburg, doch dann ging das oben genannte Gehetze los. Mit Vordrängeln bei der Sicherheitskontrolle haben wir es dann gerade geschafft, den Flieger nach Port Elizabeth zu bekommen. In Port Elizabeth erwarteten uns dann 30 Grad und strahlend blauer Himmel. Das kennt man ja gar nicht mehr... Aber eine Hürde gab es noch: Unser Mietwagen. Der ist zwar schön groß und geräumig, aber ein Automatic mit allen Schaltern und Hebeln auf der anderen Seite und natürlich Linksverkehr...😲 Oh meine Güte, was für eine Fahrt zum Hotel. Aber immerhin heile angekommen. 

Ein wenig zu früh für den Bezug unseres Zimmers gingen wir in die hiesige Mall und vertrödelten ein wenig Zeit mit Essen und die Sonne genießen. Um kurz vor drei bezogen wir dann unser Zimmer im Radisson Blu und zogen uns auch fast direkt um, um noch ein wenig zu laufen. Das sollte man nämlich zur Zeit zeitig machen, denn die Sonne geht hier um kurz vor sechs unter. Eine gute dreiviertel Stunde ist es dann noch auf der Strandpromenade geworden bei herrlichem Blick auf das Meer. So, mittlerweile sind auch die Räder wieder zusammengebaut und es scheint alles unversehrt geblieben zu sein. Ines liegt schon auf dem Bett und schläft und ich werde jetzt auch das gleiche tun...

Morgen steht Schwimmen und Rad auf dem Programm... Ich werde mich melden...

18. April 2024: Heute Morgen Blick aus dem Fenster: Nebel... Hm, es sollte ja schön werden... Na ja, wir sind mal optimistisch. Zunächst sind wir schön frühstücken gegangen und siehe da, der Nebel lichtete sich langsam, aber es wurde merklich windiger. Auch war es lange nicht so warm wie gestern aber zunehmend sonniger. Gegen späten Vormittag haben wir dann unsere Schwimmklamotten gepackt und sind gen Hobi-Beach gewackelt. Hm, das Meer war ziemlich shoppy und der Wind zog richtig über das Wasser. Gelb-rote Fahnen zeigten auch an, dass das Schwimmen nicht ohne ist. Die kühlen Temperaturen machten das Übrige... So schwammen wir am Shark-Pier lediglich zwischen den Bojen auf und ab, und gingen auch nach einer halben Stunde wieder raus. Nach einer kurzen Kaffeepause stand noch eine Radausfahrt auf dem Programm.

Aus Port Elizabeth Richtung Westen entlang der Marina Road bis zum Ende der Sardina Bay Road. Etwa 28 Kilometer auf einer landschaftlich sehr schönen aber asphalttechnisch katastrophalen Strecke. Mit absoluter Sicherheit der schlechteste Wettkampfstreckenabschnitt, den wir je gefahren sind. Schlechter kann nur Paris-Rubaix sein. Wir sind ziemlich enttäuscht... Aber, freilebende Affen 🐒 kreuzen hier die Straße... 

Scheinbar haben die Räder die Tortur überstanden - immerhin. Eine Aktivierung werde ich hier nicht mehr fahren, Ines wird es morgen nochmal wagen. Auf jeden Fall werde ich mich noch nach 28er Reifen umschauen, vielleicht läuft es dann besser - und ohne Rückenschmerzen...

19. April 2024: Auch heute Morgen war um kurz vor sieben die Nacht am End. Irgendwie klappt es hier nicht länger. So hatten wir auch mehr Zeit fürs Frühstück, das ist nämlich ganz gut hier. Wir haben uns dann auch recht früh auf den Weg zur Registrierung gemacht, die um 9 Uhr öffnete, aber diese Idee hatten wohl mehrere... Auch wohl die, die am Sonntag nur die Hälfte machen. Jedenfalls klappte das registrieren sehr gut, jetzt haben wir uns dann nur noch auf die Suche nach neuen Reifen gemacht. Die haben wir dann auch in Waynes Cyclestore gefunden und auch direkt eingepackt. Die Rückfahrt mit dem Shuttle hatte dann nicht funktioniert, also etwas über einen Kilometer zurück zum Hotel latschen.

Ines ist dann noch eine knappe Stunde mit dem Rad gefahren, ich habe derweil die breiteren Reifen montiert und bin noch eine viertel Stunde laufen gegangen... Also fluffig laufen geht anders... Frisch geduscht sind wir dann ins Auto gestiegen und sind das Abenteuer Radstrecke abfahren angegangen. Na ja, es ging besser als gedacht, aber schöner ist der Asphalt nicht geworden. Die M9 runter zum Wendepunkt geht weitenteils, aber der Marina Drive geht wirklich gar nicht... Dafür ist die Aussicht an manchen Stellen hinter Seaview einfach atemberaubend, aber auch sehr hügelig. Auf jeden Fall ist die Strecke sehr "abwechslungsreich".... Gleich ist noch Briefing und Pasta-Party, und dann haben wir diesen Tag auch schon wieder gut Rum bekommen....

20. April 2024:  Ja, heute war es den ganzen Tag über bedeckt, aber ziemlich schwül. Ines hat noch eine Aktivierung gelaufen, die ich mir aber gespart habe. Quasi auf dem Weg nach unten hat Ines eine Delfinschule vor unserem Strand entdeckt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind direkt dort hin gelaufen. Ines war dann laufend unterwegs, ich habe derweil die Räder präpariert. Unterdessen erreichte mich eine Mail, dass unsere für Montag gebuchte Safaritour storniert worden ist, da das Auto kaputt sei...☹️ Also mussten wir erstmal wieder etwas neues suchen, denn die Safari sollte fester Bestandteil unserer Reise sein. Wir haben dann auch etwas gefunden, aber, das war ja wieder einmal typisch... Ein wenig ausruhen konnten wir uns auch noch, ehe wir gegen halb vier zum Check-in gefahren sind. Ja, dann schauen wir mal, wie es morgen so läuft und wann und wie wir ins Ziel kommen...🏊🚴🏃

21. April 2024:  Das war Mal ein Wettkampf der knochenharten Art. In der Nacht vor dem Ironman drehte der Wind auf Ost, was hier wohl soviel heißt, das das Meer unruhiger wird. Und das würde es auch... Minütlich nahm der Wind zu und die Wellen wurden immer höher. Als der Startschuss fiel, war schon das Rausschwimmen die reinste Katastrophe. An Schwimmrhythmus nicht zu denken. Schon an der ersten Boje nach 300 Metern war ich richtig Seekrank und dachte, wie ich das schaffen sollte. Ich signalisierte einem Kajakfahrer, er solle eine Zeit auf mich achten. Das tat er auch und irgendwie ging es seit dem etwas voran. Das Meer wirbelte uns die erste 1600 Meter lange Teilstrecke von links nach rechts und oben nach unten. Die Bojen ausmachen - Fehlanzeige... Nach gut 1900 Metern ging es dann nach dem Turn wieder Richtung Schwimm-Exit. Besser ist es auf dem Rückweg nicht geworden. Wie Ines 1:12 geschwommen hat weiß ich nicht, ich war auf jeden Fall erst nach 1:19 Stunden aus dem Wasser... Arschkalt und kotzübel bin ich dann zum Rad gegangen und musste mich erstmal wieder sortieren... Die ersten Kilometer gingen auch halbwegs, nur die 70.3 Athleten, die links und rechts fuhren nervten völlig. Nach einem schnellen Hinweg mit Bergab und Rückenwind folgte ein anstrengender Weg zurück auf schlechten Straßen, bergan und gegen den mittlerweile starken Gegenwind. Nach der ersten Runde dann das Gleiche noch mal, nur mit noch stärkeren Wind. Als ich in die Wechselzone fuhr, kam mir Ines schon auf der Laufstrecke entgegen. Sie war wohl schon bei Kilometer 5 oder 6. Nach einem kurzen Dixistop ging es für mich dann auch auf die Laufrunde. Die ersten paar Kilometer gingen noch - bis zum ersten Wendepunkt. Dort ging es erstmal ca 200 Meter bergan, ab da dann ca. 4,5 Kilometer voll gegen den Wind - sehr starker Wind... Zum nächsten Wendepunkt ging es dann nochmal ca einen halben Kilometer eine Straße hoch, um dann wieder zurück Richtung Start-Ziel-Bereich zu laufen... Ja und das dann vier mal... Auf jeden Fall wollte ich in der vierten Runde nicht mehr so wirklich, aber ich wurde zumindest von Ines nicht überrundet... Bei ihr lief es deutlich besser, aber die äußeren Verhältnisse haben ihr auch alles abverlangt. Nach 11:30 Stunden überquerte sie als 1. ihrer Altersklasse und 6. Agegrouperin die Ziellinie. Herausragend! Ich bin nach 12:41 Stunden als 7. meiner Altersklasse ins Ziel gekommen. Als Resümee würde ich sagen: Schwimmen unter sehr grenzwertigen Bedingungen, Radfahren und Laufen knüppelhart... Landschaftlich schön, gut organisiert, aber sonst... So, morgen geht es in den Addo Elephant Park und das ist dann unser Urlaubstag....

22. April 2024:  Nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht haben wir uns schon um zwanzig vor acht vom Hotel von unserem Guide vom Addo Elephant Park abholen lassen. Etwas mehr als eine halbe Stunde dauerte die Fahrt zum Südtor des Nationalparks und dann ging es auch schon mit dem Safarijeep auf Sandpisten in den Park. Wir hatten eine fünfstündige Tour gebucht mit einem kurzen Picknick zwischendurch. Neben Affen, Warzenschweinen und Straußen gab es natürlich auch Zebras, Antilopen, Büffel 🐃 und Elefanten zu sehen. Löwen auch, aber nur aus großer Entfernung...  Wie gesagt, nach fünf Stunden war die Safari vorbei und unser Guide setzte uns wieder am Hotel ab. Abends war ja noch die Awardsceremony in der Stadt, bei der Ines ja als erste ihrer Altersklasse geehrt wurde.  Ja, und ab morgen beginnt schon wieder der schlechte Teil des Urlaubs... Morgen Früh ist schon wieder Abreisetag, worauf wir uns schon wieder ganz doll "freuen"...

23. April 2024:  So, mittlerweile sind wir wieder im kalten und trüben Emsdetten angekommen. Der Rückweg verlief eigentlich relativ reibungslos und wir haben sogar alle Gepäckstücke wiederbekommen. Dieses Glück hatten diejenigen nicht, die mit der Maschine aus Port Elizabeth geflogen sind, auf der wir zuerst auch gebucht waren. So hatte sich die frühe Anreise zum Flughafen schon gelohnt, zumal wir noch eine sehr angenehme Bekanntschaft mit mit Laura Zimmermann hatten, mit der wir die Wartezeit an den Flughäfen verbracht haben. Ja und Laura- die Pizza war gerne spendiert... In diesem Sinne schließen wir hiermit diesen Blog, für uns beginnt morgen schon wieder der Alltag.